ADS, ADHS, Hyperaktivität, oppositionelle Verhaltensstörungen

Homöopathie bei ADHS

Globuli bei ADS mit Hyperaktivität (=ADHS) (Beisp.)

  • Agaricus-Kinder leben lieber in ihrer blühenden Fantasiewelt, finden sich dagegen mit den praktischen Anforderungen des Schulsystems schwer zurecht. Sie zeigen häufig neurologische Auffälligkeiten, wie Tic-Störungen, unwillkürliches Grimassieren, Stottern, Muskelzuckungen, auch grobmotorische oder feinmotorische Teilleistungsdefizite. Nicht selten leiden sie unter massiven (z.T. unbewußten) Ängsten und können im Jugendalter Drogenkontakte haben. Sie sind oft überempfindlich gegen Geräusche, Berührungen, Gerüche oder auch Licht.
  • Calcium phosphoricum: unzufriedene, reizbare Kinder, die sich nur wenig mit sich selbst beschäftigen können und daher ständig nach Aufmerksamkeit und Zuwendung verlangen. Sie sind meist sensible, ängstliche Kinder, die bei schulischen oder seelischen Belastungen zu psychosomatischen Beschwerden, wie Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen, neigen. Ihre körperliche und sprachliche Entwicklung ist häufig verzögert.
  • Phosphorus: sympathische, kontaktfreudige, temperamentvolle Kinder, die gerne mal etwas zum Besten geben, und anschließend den Applaus zu genießen. Daher spielen sie gern den Klassenkasper. Sie sind sensibel, haben viele Ängste. Nach aufregenden Fernsehsendungen können sie sehr empfindlich reagieren, sie leiden häufig unter Prüfungsängsten. Trotz ihrer Intelligenz, sind sie etwas flatterhaft und haben wenig Ausdauer. Unter Druck reagieren sie mit Gedankenleere, Langsamkeit, Ablenkbarkeit und Erschöpfung.
  • Stramonium: ein wichtiges Hyperaktivitätsmittel, bei dem die Impulsivität im Mittelpunkt steht. Die Kinder sind angenehm und liebenswert im Gespräch, oft frühreif. Sie äußern sich beim Alleinsein wohl zu fühlen, erleiden aber auch massive Ängste, bis hin zu Panikattacken. Urplötzlich können Sie gemeingefährliche Wutanfälle mit einem ungebremsten Gewaltpotential an den Tag legen. Stramonium ist die homöopathische Antwort auf die Verrohung unserer Gesellschaft, wie sie sich aktuell häufiger auf dem Schulhof beobachten lässt.
  • Sulfur: intelligente, neugierige Kinder mit vielseitigen Interessen, aber auch großer Bequemlichkeit. Das Aussehen ist eher lässig ungepflegt, körperliche Hygiene ist zweitrangig. Auch bemängeln die Eltern regelmäßig ihre Unordentlichkeit. Es gibt den robusten, kräftigen, dominanten Sulfur-Typ, der sich egozentrisch und respektlos in allen Situationen durchzusetzen weiß. Still zu sitzen fällt ihm schwer. Weniger bekannt ist der schmächtige intellektuelle Sulfur-Typ (Bsp.: der "zerstreute Professor"). Er besitzt einen unwiderstehlichen Forscherdrang, entwickelt als Bücherwurm großes Wissen und viele Ideen, die er eher besserwisserisch als pragmatisch zum besten gibt.
  • Veratrum album: oft frühreife Kinder mit einer rasanten geistigen Entwicklung und enormer Auffassungsgabe. Sie sprudeln vor Energie, sind permanent, ja geradezu zwanghaft aktiv. In vermeintlich guter Absicht, stellen sie allerlei Dummheiten an, ohne jegliche zerstörerische oder destruktive Intention. Sie sind ehrgeizig, perfektionistisch, neigen zu Übertreibungen und sind auch schnell zu beleidigen. Ihre Unfolgsamkeit und ihr unaufhörlicher Tatendrang sind eine echte Herausforderung für uns Eltern und Pädagogen.
  • Soweit ein paar Beispiele aus meiner homöopathischen Sprechstunde zum Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) bei Kindern und Jugendlichen. Sie sollen lediglich die vielfältige Charakteristik des ganzheitlichen Behandlungszugangs verdeutlichen.

 

Dosierung der homöopathischen Konstitutionsbehandlung
Es gilt der homöopathische Grundsatz: je höher die Potenz des homöopathischen Arzneimittels desto besser sein Einfluss auf die Psyche und Verhaltensmerkmale des Patienten. Folglich arbeiten wir Homöopathen ausschließlich mit Hochpotenzen in der Behandlung kindlicher Aufmerksamkeits- und Verhaltensstörungen. Dabei setze ich primär meist eine C 30 oder C 200 Potenz ein. Die Häufigkeit der Gabe richtet sich auch nach der Akutheit der Verhaltensstörungen und dem beobachteten Wirkungseintritt. Die Gesamtbehandlung sollte zunächst einmal auf fünf Wochen begrenzt werden. Erste Erfolge können dann ggf. durch den Wechsel auf sogenannte Q-Potenzen verfestigt werden.

ADHS-Therapie durch homöopathische Konstitutionsbehandlung

Sowohl die Erscheinung (und Ausprägung) der Symptome, als auch die Ursachen der Verhaltensstörungen sind ja sehr facettenreich und vielschichtig. Eine erfolgversprechende homöopathische Behandlung muss vor allem auch die Zusatzsymptome des ADS / ADHS wie etwa Angststörungen, Depression, oppositionelles Verhalten, Aggressivität, Entwicklungsstörungen und besonders auch die begleitenden Körpersymptome in Betracht ziehen. Auch die psychosozialen Faktoren, wie etwa die Eltern-Kind-Beziehung, Partnerkonflikte in der Familie, Frustrationen in der Schule sind selbstverständlich miteinzubeziehen.

 

Eine homöopathische Behandlung erbringt in vielen Fällen eine Besserung der Verhaltens- und Konzentrationsprobleme beim ADHS. Allerdings nur, wenn man das Kind oder den Jugendlichen im Sinne einer klassischen homöopathischen Konstitutionsbehandlung gründlich in all seinen Persönlichkeitseigenschaften analysiert. Die obenstehenden Beispiele bewährter homöopathischer Arzneien in der ADHS-Therapie sollen Ihnen zeigen, wie vielschichtig und unterschiedlich die homöopathischen Arzneimittelbilder einzusetzen sind.

 

Die homöopathische Behandlung sollte zudem in ein multimodales Gesamtkonzept eingebettet sein. Dies schließt eine gründliche Vordiagnostik, verhaltenstherapeutische Maßnahmen, Elternschulungen, psychomotorisches Training, etc. mit ein. Erklärungen und praktische Tipps zum ADS / ADHS im Kindesalter finden Sie auf dieser Homepage unter: ADS-Hyperaktivität