Windpocken, Varizellen
Die Ansteckung mit dem Varizella-Zoster-Virus geschieht durch direkten Kontakt mit den IWindpockenbläschen. Die Infektion erfordert eine Kontaktzeit mit dem Erkrankten von über einer Stunde. Bereits 1-2 Tage vor Ausbruch des Ausschlages können die Varizellenerreger über die Atemluft übertragen werden. Varizellen sind auch über die Luft übertragbar. Die Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung beträgt 10 - 16 Tage.
Häufigkeit: Windpocken sind hochansteckend, die meisten Kinder infizieren sich im Vorschulalter. Bis zum 17. Lebensjahr haben 95% aller Jugendlichen eine Windpocken-infektion durchgemacht.
Komplikationen der Windpocken sind u.a.: bakterielle Hautinfektionen (bes. heftig bei Neurodermitis-Kindern), Lungenentzündung, Entzündung des Kleinhirns (Zerebellitis - mit guter Heilprognose) und in jedem 25.000sten Fall eine Hirnhautentzündung (Meningitis). Die Gürtelrose (Zoster) ist bei Kindern / Jugendlichen selten.
Immunglobulin wird im Ansteckungsfall z.B. Neugeborenen oder Aids-Patienten injiziert.
Impfung: neu: zweimalige Gabe des Lebendimpfstoffes ab dem ersten Lebensjahr. Mindestabstand zur MMR- / Pneumokokken- oder Meningokokken- Impfung: 4 Wochen.
Vorsicht: Ansteckungsgefahr für immunsupprimierte Kontaktpersonen. Langzeiterfahrungen bzgl. Immunität u.a. liegen noch nicht vor. Stiko-Begründung zur Varizellen-Impfehlung.
Merke: Bei Kindern mit einem Immundefekt oder Aids können Windpockenerkrankungen sehr schwer, nicht selten lebensbedrohlich verlaufen.