Unsere persönliche Ansicht

Erbitterte Wortgefechte um Fakten und Meinungen zwischen Impfskeptikern und Impfbefürwortern machen deutlich: die Impfentscheidung ist ein tiefgreifender emotionaler Akt für die Eltern und auch für den Kinderarzt.
Daher möchten wir Ihnen unsere persönliche Bewertung hierüber mitteilen.

Natürlich: je gesünder wir unsere Kinder aufziehen, in verantwortungsbewusster Schonung der Umwelt, mit biologisch hochwertiger Ernährung, emotionaler Zuwendung und Vermeidung missbräuchlicher Medikamenteneinsätze, umso weniger müssen wir Komplikationen von Infektionskrankheiten fürchten. Wir unterstützen Sie tagtäglich hierbei.

Weiterhin: den grösstmöglichen Schutz vor bedrohlichen Infektionserkrankungen mit dem Risiko bleibender Schäden, bietet zweifellos die Impfung. In unserer Praxis haben wir in den vergangenen 25 Jahren eine Vielzahl schwerer Infektionserkrankungen (wie Hirnhautentzündungen, Lungenentzündungen, Blutvergiftungen etc.) erlebt - sogar Fälle von Tetanus. Wir haben mit Betroffenen manch bitteres Gespräch über die Folgen ihrer schweren Infektionserkrankung zu führen gehabt. Ich habe ein Kleinkind mit Kehlkopfentzündung im Notarztwagen ersticken sehen, und und auch manchen komplizierten Masern- oder Keuchhustenverlauf (mit Todesfolge). Impfungen hätten diese bedauerlichen Fälle vermieden.

Natürlich:  Man soll sich bei der Gesundheitserziehung von Kindern nicht durch Ängste leiten lassen. Dies gilt sowohl für die Gefahr von Komplikationen der Infektionskrankheiten (schwere Verläufe sind vergleichsweise selten). Dies gilt aber auch für die Behauptung schwerer Impfnebenwirkungen. Diese sind im Gegenteil in den letzten zehn Jahren äußerst selten geworden - in unserer Praxis haben wir in den letzten 25 Jahren keine einzige bleibende Nebenwirkung durch Impfungen erlebt.

Weiterhin: eines der großen Zukunftsbelastungen in der Medizin ist die zunehmende Resistenzentwicklung von Alltagskeimen gegen Antibiotika. Daher gilt es in erster Linie, überflüssige antibiotische Behandlungen zu vermeiden - wo immer dies geht. Klar ist, bei einem ausreichend geimpften Kind, besteht ein deutlich geringeres Risiko für Komplikationen im weiteren Krankheitsverlauf. So können die Ärzte insbesondere in der Ambulanz und im Notdienst weniger oft Antibiotika einsetzen - mit der noch vorhandener bestmöglicher Therapiesicherheit.