Kinderlähmung

Ansteckung: von Mensch zu Mensch über Schmierinfektion (Stuhlgang), selten auch über Tröpfchen in der Atemluft. Begünstigend sind schlechte hygienische Verhälnisse.

Häufigkeit: Vor der Schutzimpfung 1961 erkrankten noch jährlich 4600 Menschen an Polio. Dagegen sind im Jahre 2002 Deutschland und 51 weitere Staaten von der WHO für poliofrei erklärt worden. Heutzutage kommt die Kinderlähmung vermehrt noch aus dem indischen Subkontinent und in Afrika vor. In Europa wurden Poliofälle zuletzt in der Türkei und Bulgarien (2001) gemeldet.

Komplikationen Kinderlähmung ist eine Viruskrankheit, die anfangs zu Fieber, Kopf- und Halsschmerzen führt. Bei einem kleinen Teil der Erkrankungsfälle (1%) entwickeln sich in der zweiten Phase Muskellähmungen und auch vegetative Symptome, die in der Folge auch bleibend sein können.

Stiko-Empfehlung: Kindern mit Immundefekten, chronischen Erkrankungen, Gedeih-störungen, ehemaligen Frühgeborenen u.a. wird die Impfung amtlicherseits empfohlen.

Impfung: heutzutage wird ausschließlich der moderne inaktivierte Injektionsimpfstoff (IPV) verwendet. Dieser ist gleichermaßen wirksam und sicher, es besteht keine Ansteckungsgefahr.

Merke: Körperliche Überanstrengung in der Frühphase einer Polioerkrankung provozieren das Auftreten von Lähmungserscheinungen. (Vorsicht bei Fernreisen!)