Pneumokokken

Ansteckung:
ein weltweit sehr verbreiteter Atemwegskeim, von dem 90 verschiedene Typen bekannt sind. Sie halten sich vorwiegend im Nasenrachenraum auf und werden durch die Tröpfchen in unserer Atemluft von Mensch zu Mensch übertragen. Pneumokokken werden auch im Atemwegstrakt gesunder Kinder gefunden.

Häufigkeit:
Die meisten Pneumokokkeninfektionen werden in den ersten zwei Lebensjahrenregistriert, danach langsam abnehmende Häufigkeit über das gesamte Schulalter hinweg. Durchschnittlich hat bereits jedes zweite Kleinkind (im Kindergarten) Kontakt mit dem Pneumokokken-Erreger.

Komplikationen:
Es manifestieren sich Infektionskrankheiten, wie die Mittelohr-Entzündung (Otitis media),Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), bakterielle Lungenentzündung (Pneumonie). Am bedeutsamsten sind aber die bakterielle Hirnhautentzündungen (Meningitis) und dieSepsis.
Nach den Meningokokken sind die Pneumokokken die zweithäufigste Infektionsursache für die gefährliche Meningitis. Auch unter modernen intensivmedizinischen Bedingungen liegt die Sterblichkeit dieser Krankheit bei 9,8%, in 15% der Krankheiten bleibenDauerschäden, wie Hörstörungen, Anfallsleiden, Entwicklungsverzögerung, Ausfall einzelner Hirnregionen.

Stiko-Empfehlung:
Gerade die schweren, so genannten invasiven Pneumokokkenerkrankungen kommen gehäuft im Säuglingsalter und in den ersten zwei Lebensjahren vor. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland den frühestmöglichen Pneumokokkenschutz ab dem dritten Lebensmonat.

Impfung:
Die Konjugatimpfung wird zeitgleich mit den empfohlenen Säuglingsimpfungen nach dem vollendeten zweiten Lebensmonat dreimal im Abstand von vier Wochen verabreicht. Nach der vierten und letzten Impfung im ersten Lebensjahr haben 97% der Säuglinge einen Antikörperschutz. Insgesamt können mit der siebenvalenten Impfung 50% - 60% der invasiven Pneumokokken-Infektionen verhindert werden.
Ab dem 3. Lebensjahr ist der umfassendere Polysaccharidimpfstoff wirksam.