Aufmerksamkeitsdefizit - ADS - ADHS - Hyperaktivität

Entwicklung und Erkennen des Aufmerksamkeitsdefizitsyndromes (ADS) -
meine persönliche Definition:

Ein Kleinkind zeigt sich natürlicherweise interessiert und neugierig für alle Reize, die es empfangen kann. Seine Aufmerksamkeit schweift wie der Lichtkegel eines Leuchtturms durch den gesamten erfassbaren Raum. In der Vorschulphase (3. - 7. Lebensjahr) entwickelt das Kind zunehmend die Fähigkeit sich auf bestimmte Tätigkeiten zu "konzentrieren". Dies aber auch dann, wenn es primär an der Sache gar nicht interessiert ist. (z.B. Kinderarzt-Tests, Familienspiele, Unterrichtsstunde). DasSchulkind kann sein Interesse eine Zeit lang (ca. 10-15 min.) auf eine altersgemäße Aufgabenstellung hin richten (wie ein fester Scheinwerfer-Spot).

Diese Fähigkeit zur zielgerichteten Aufmerksamkeit ist die Voraussetzung für eine gedeihliche Entwicklung in der Familie, in der Schule, in gesellschaftlichen Einrichtungen und i.d.R. in der zwischenmenschlichen Beziehung.

iese Teilbegabung ist bei manchen Kindern zu wenig, oder gar nicht entwickelt.

Eine rechtzeitige Erkennung (Diagnose) ist wichtig, da die Behandlungsmaßnahmen oft viel Zeit, Geduld und auch pädagogisches Fingerspitzengefühl erfordern.

s wird geschätzt, daß ca. 5% der Bevölkerung von der Teilleistungsschwäche des Aufmerksamkeitsdefizites (ADS) betroffen sind, davon doppelt soviel Jungen, wie Mädchen. Auch Persönlichkeiten der Vergangenheit, wie Mozart oder Einstein weisen die Symptomatik des ADS auf.

Lebhaftigkeit, Wildheit, Hyperaktivität (ADHS) - weitere persönliche Gedanken:

and aufs Herz: Wilde Kerle und Mädchen waren doch schon immer der Stolz jedes Vaters (und Großvaters). Oder haben Ihnen die Streiche von Oscar Maria Graf, Pippi Langstrumpf, Michel v. Löneberga und Co. etwa nicht imponiert.

Doch in all diesen wilden Kindheitsgeschichten, gab es immer eine Autorität, die dem Kind feste Grenzen entgegensetzte. Dies geschah auch früher oft liebevoll, aber immer konsequent (also: streng).

Auch wurden die wilden Kinder von damals nicht noch zusätzlich mit Fernsehern, Computern, Gameboys, Handys etc. überstimuliert.

Nicht selten sind heutzutage Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizit (ADS) in einem Störungsbild kombiniert, das sog. ADHS.

Der Grund: ein aufmerksamkeitsgestörtes Kind vergißt ganz schnell, welch negative Reaktionen (Strafen) sein unerträglich wildes Verhalten in seiner Umgebung (Eltern, Lehrer, Freunde) ausgelöst hat. Es lernt also nicht aus seinem Fehlverhalten, es reift nicht, sondern verharrt in einem impulsiven, oppositionellen Gemütszustand einesKleinkindes.

ADS / ADHS - Therapie und Begleitung unter ganzheitlicher Sicht:

Die angeborene Veranlagung zu hyperaktivem Verhalten ist für den erfahrenen Therapeuten oft früh zu erkennen, während sich die Fähigkeit zur Konzentration erst ab dem 3. Lebensjahr zuverlässig beurteilen lässt. Ich weise meine Eltern (zu deren Überraschung) gerne frühzeitig auf meine Beobachtungen hin, da eine ganzheitliche, individuell abgewogene Behandlung meist Zeit und Geduld erfordert.

Der erste Schritt ist meist eine Beratung zu einem optimierten, der Situation angepassten der Erziehungsstil. Die Aufmerksamkeit wird spielerisch gefördert, die Hyperaktivität durch Grenzziehung und konsequentem Handeln eingedämmt. Ein gutstrukturierter Alltag und Integration in altersgemäße Spielgruppen (Tennis, Klettern, Selbstverteidigung, Musik, Ballet, Tanz, etc.) sind eine wichtige Unterstützung.

Erziehungsberatungsstellen, besonders aber Familien- und Verhaltenstherapeutenkönnen hier professionelle Unterstützung geben. In Einzelfällen kann eine Hippotherapie, Ergotherapie, Autogenes Training sinnvoll sein.

Die Homöopathie hat bei den kindlichen Verhaltensstörungen sehr gute Erfolgschancen. Es muß aber ausschließlich mit einem Konstitutionsmittel behandelt werden. In sehr schweren Fällen und bei gravierenden, überlagernden psychosozialen oder familiären Konflikten ist die Wirkung der Homöopathie z.T. nicht ausreichend.

Schweren Fällen sollte eine medikamentöse Zusatztherapie nicht vorenthalten werden. Diese muß aber regelmäßig auf ihre Wirksamkeit und Nebenwirkungen hingeprüft werden und muß nicht unbedingt dauerhaft gegeben werden.