Erziehung zum Zähneputzen

Wie erziehe ich mein Kind zum Zähneputzen?

In aller Ruhe eine positive Einstellung entwickeln
Es ist wichtig den Kindern die notwendige Zeit zu geben, sich mit dem regelmäßigen Zähneputzen anzufreunden. Wir sollten unseren Kindern von Anfang an eine positive Einstellung zur Zahnpflege vermitteln. In der Praxis sage ich den Müttern scherzhaft: der liebe Gott hat unseren Kindern erstmal für 5 Jahre die Milchzähne gegeben, damit sie in aller Ruhe das Zähneputzen lernen können. Es ist allemal besser in Ruhe ein Verständnis für eine lebenslange Zahnhygiene zu entwickeln, als mit aller Gewalt eine perfekte Sauberkeit in den entwicklungssensiblen Monaten des Trotzalters zu erzwingen.

Zähneputzen ohne Drama
Verzichten sie auf Zahnputz-Kämpfe. Achten Sie darauf, dass die Kinder vor dem ins-Bett-gehen eine zuckerfreie Kamille-Fenchel-Teemischung trinken, um die Milch-, Zucker- und Eiweißreste aus der Mundhöhle zu spülen. Verwenden Sie täglich eine 0,25mg-Fluoridtablette, um den Zahnschmelz und den Mundspeichel zu verbessern. Ihre Kinder werden sich mit den untenstehenden Tipps nach einigen Tagen entspannt haben und freiwillig wieder Ihre Zähnchen zeigen. Beginnen Sie dann diese mit einem feuchten Tüchlein oder einem Wattetupfer liebevoll abzuwischen.

Zähneputzen mit Spaß
Grundsätzlich sollten Ihre Kinder von Anfang an die Zahnbürste erstmal selber verwenden. Natürlich werden sie in den ersten Wochen hauptsächlich darauf herumkauen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder bequem am Waschbecken stehen können (Kinderpodest). Stellen Sie sich mit dazu, und putzen Sie sich demonstrativ selbst die Zähne. Begeben Sie sich dabei auf gleiche Höhe, wie Ihre Kinder. Ist ein erstes Vertrauen geschaffen, können Sie sich kleine Spaßspielchen einfallen lassen, z. B. Grimassieren mit Zahnbürste, Pantomime mit Putzschaum, Weitspucken, etc. . Sie können die einzelnen Zähne mit den Namen Ihrer Familie oder der Kuscheltiere Ihrer Kinder benennen. So können Sie das kindliche Interesse erwecken und das Zähneputzen in der kindlichen Fantasie zu einer Entdeckungsreise gestalten.

Kinder lernen am Vorbild der Eltern
Putzen Sie sich gegenseitig die Zähne. Beginnen Sie damit, daß die Kinder erstmal Ihre Zähne putzen dürfen. Sie können auch Puppen oder Kuscheltiere mit einbeziehen, denen die Kinder erstmal die Zähne säubern. Wichtig ist, dass Sie ständig und mit viel Ruhe und Geduld mit den Kindern über das Zähneputzen sprechen. Fragen Sie beispielsweise demonstrativ die Kuscheltiere: was müssen wir zuerst tun, wenn die unsere Zähne putzen? Lassen Sie das Kuscheltier antworten: als erstes nehme ich eine Zahnbürste und gebe einen Hauch Zahnpasta darauf. Gleichzeitig spielen Sie die Szene mit den Tieren und beziehen Sie in aller Ruhe mehr und mehr Ihre Kinder mit ein. Wenn eines Ihrer Kinder wieder einen positiven selbständigen Schritt beim Zähneputzen erreicht, loben Sie es sofort, z.B. mit einem Gut gemacht! und einem Küsschen auf die Stirn.

Schaffen Sie eine positive Lernumgebung
Lassen Sie Ihr Kind beim Einkauf seine Lieblingszahnbürste und einen flotten Zahnputzbecher selbst auswählen. Spielen Sie im Badezimmer die Lieblingsmusik Ihrer Kinder. Studieren sie mit Ihren Kindern regelmäßig altersgemäße Zahnputzbücher. Für die ein- bis zweijährigen Kinder empfehle ich:

  • Mein erstes Zahnputzbuch, Ravensburger 2004
  • Jakob und seine Zahnbürste, Carlsen 2004

Besorgen Sie eine interessante Sanduhr oder einen lustigen Zahnputzwecker und einen Schminkspiegel, in dem sich die Kinder beobachten können.

Ein Grundpfeiler der Erziehung: Konsequenz
Wenn Sie den Weg gefunden haben, der zu Ihren Kindern passt, sollten Sie ihn konsequent, im Sinne eines Rituales weiterführen. Später (mit 1 1/2 Jahren) erklären Sie den Kindern ruhig und regelmäßig, wie wichtig das Putzen für die gesunden Zähne ist. Wenn Sie Ihren Kindern Süßigkeiten geben, erzählen Sie, dass das Zähneputzen die Krankheiten der Zähne verhindert. Wenn Ihre Kinder dann abends das Zähneputzen verweigern, werden Sie ihnen sehr klar sagen, dass sie keine Süßigkeiten mehr bekommen, solange sie nicht die Zähne putzen. Wenn Ihr Kind wieder Süßes verlangt, sagen Sie ruhig und entschlossen: Süßes macht Deine Zähne kaputt. Du kannst es erst wieder haben, wenn Du Deine Zähne putzt.