Umweltmedizin bei Babys, Kindern, Jugendlichen - Ozon

Ozon

Definition: Ozon ist ein dreiwertiges Sauerstoffmolekül (O3), das unter Einfluß des Sonnenlichtes in einer photochemischen Reaktion aus Stickoxyden, Kohlenstoffen und Sauerstoff gebildet wird. Ozon gilt als Leitsubstanz des sog. Sommersmogs, bei dem auch andere Stoffe, wie Aldehyd, Peroxyacetylnitrat, u.a. eine Rolle spielen.

Eigenschaften:

  • Ozon wirkt in den höheren Luftschichten der Atmosphäre als Schutzmantel vor der UV-Strahlung der Sonne
  • Ozon wirkt desinfizierend, wird zur Trinkwasserdesinfektion verwendet
  • Ozon ist aber auch ein sehr reaktionsfreudiges Molekül, das die menschlichen Schleimhäute reizen und entzünden kann.

Entstehung:

  • Die Wetterlage hat aufgrund des unterschiedlichen Luftaustausches in den Schichten der Atmosphäre großen Einfluß auf die bodennahe Ozonkonzentration.
  • an heißen Sommertagen steigt die Ozonkonzentration bis zum frühen Nachmittag an und wird nach Sonnenuntergang durch andere Luftschadstoffewieder abgebaut (Oxydation).
  • Nota: daher ist in Ballungsgebieten der Rückgang der Ozonkonzentration in der Regel besser, als in ländlichen Gebieten.

Ozongrenzwerte und medizinische Bedeutung

Grenzwerte (EU-Richtlinie):
120 µg/m³: Schwellenwert: soll als Mittelwert über 8 Stunden nicht überschritten werden.
180 µg/m³: Bevölkerung informieren, wenn Mittelwert über 1 Stunde überschritten ist.
240 µg/m³: Ozonwarnung, wenn dieser Mittelwert über 1 Stunde überschritten ist.

Gesundheitsgefährdung (laut WHO):
Ozon dringt tief in die Atemwege ein. Zehn Prozent der Menschen sindüberempfindlich gegenüber Ozon, darunter besonders Kinder, Allergiker, Asthmatiker (ältere Menschen weniger betroffen). Körperliche Aktivität in ozonreicher Luftverstärkt die Symptome.

Symptome der Ozonbelastung:

  • Reizung der Schleimhäute, Augenbrennen, trockener Husten, Abfall der Lungenfunktion
  • Kurzatmigkeit, Beklemmungsgefühl in der Brust (bes. bei Anstrengung)
  • gehäufte und/oder schwerere Asthmaanfälle (bei Allergikern / Asthmatikern / Rauchern)
  • Schleimhautentzündungen , langfristig: Lungenfibrosierung (verminderte Elastizität)

Vorbeugung:

  • bei Ozonkonzentrationen über 180µg/m³: Aufenthalt im Freien einschränken
  • verbringen Sie mit Ihren Kindern an ozonreichen Tagen den frühen Vormittag im Freien
  • meiden Sie körperliche Belastungen oder Anstrengungen während der Hitzeperiode im Freien, (Schul-)Sport sollte vorwiegend in den Morgenstunden stattfinden
  • vitaminreiche Kost soll schützen (Romieu 2002)