Insektenstiche bei Babies, Kindern, Jugendlichen

Insektenabwehr / Insektenstich - Zusammenfassung:

Insbesondere in den (frühen) Abendstunden sollte man sich durch luftige, leichte langärmlige Kleidung mit hochgeschlossenem Kragen, lange Hosen und Socken vor Insektenstichen schützen (Vorsicht: Hitzschlag bei zu warmer Kleidung).

  • Hausmittel sind Knoblauch (zur Mahlzeit), Zwiebelsaft,
  • Duftöle wie Zeder, Lavendel, Zitronella
  • Insektenabwehrmittel (Repellentien) auf pflanzlicher Basis:
    Zedan®, Zanzibar®, Malibu®, Viluna®
    Die Wirkdauer beträgt 2-4 Stunden, daher bitte häufiger auftragen.
    Chemische Insektenabwehrmittel mit Wirkstoffen wie DEET (Diäthylmetatoluamid) oder pyrethrumhaltige Insektensprays sind für Kinder nicht geeignet
  • Zur Behandlung von Insektenstichen empfehle ich gekühlte frische Zwiebelscheibenaufzulegen (oder kühler Zwiebelsaft), bei Insektenallergie: Fenistil®-Tropfen, ggf. Prednisolon Zäpfchen (z.B. Klismacort®).
  • Homöopathie bei Insektenstichen: Ledum D6 (infizierte Insektenstiche), Apis D6 (bei Bienenstichen), Vespa D6 (bei Wespenstichen)

Insektenstiche / Insektenbisse - wer kennt sich aus ?

Zur Einschätzung und Behandlung von Insektenstichen bei Babys und Kleinkindern, ist es sinnvoll die Insektenart aus der Art oder Lage des Stiches zu bestimmen. Folgende Unterscheidungsmerkmale können Ihnen dabei helfen:

  • Stechmücken: einzelne Schwellungen, oder auch mehrere Einstiche dicht beieinander, bes. im Gesichts-, Kopfbereich, Armen und Beinen.
  • Bremsen: Einzelstiche an allen unbekleideten Körperstellen, anfangs schmerzlos, nach 20 Min. beißender Juckreiz, oft blutig gekratzt.
  • Grasmilben: bes. im Spätsommer / Herbst aktiv, stechen bevorzugt in der Knöchelregion, Füsse und Beine, aber auch Unterarme und Hände; Beißender Juckreiz , der oft Stunden nach dem Stich auftritt und mehrere Tage anhält.
  • Wespen-, Hornissen-, Bienenstich: sehr schmerzhaft. Biene lässt häufig noch den Stachel in der Wunde zurück. Nota: Duftstoffe an der Bißstelle locken weitere Tiere an.
  • Flöhe: zahlreiche kleine, gruppiert liegende Einstiche, vorzugsweise an Oberarmen, Beinen und Körperstamm.
  • Zeckenbiss: schmerzlos, wird oft erst spät, oder gar nicht entdeckt. Vorwiegend in Hautfalten (Achsel, Leiste, Ellbeuge), auch Kopf und Nacken.
  • Spinnenbisse: bevorzugt unter Kleidungsstücken, Leisten- oder Achselregion, oft als "Bissstrasse" zu verfolgen.

Vorbeugung vor Insektenstichen

Insekten werden besonders am Nachmittag und in den frühen Abendstunden aktiv. DurchLichtquellen wie Feuer oder Kerzenschein werden sie besonders angelockt.

 

  • Insbesondere in den (frühen) Abendstunden sollte man sich durch luftige, leichtelangärmlige Kleidung mit hochgeschlossenem Kragen, lange Hosen und Socken vor Insektenstichen schützen (Vorsicht: Hitzschlag bei zu warmer Kleidung).
  • Insektenabwehrmittel (Repellentien) auf pflanzlicher Basis: z.B. Zedan®, Zanzibar®
  • Wirkdauer: 2-4 Stunden, bitte häufiger auftragen. Sie können die (Schleim-)Haut reizen. Wirksame Duftöle: Zeder, Lavendel, Zitronella.
  • Lassen sie Kinder nicht barfuß im Freien gehen, das Gras im Garten kurzschneiden.
  • Niemals aus offenen Gefäßen trinken, verwenden Sie nur durchsichtige Trinkgefäße.
  • Meiden Sie Süßigkeiten, Eis etc. beim Picknick, essen Sie dafür Knoblauch und Zwiebeln. Sie können süße Nascherei etwas abseits als Wespenfänger aufstellen.
  • Verhalten sie sich ruhig, Wespen oder Bienen werden durch Schlagen gereizt.
  • Verwenden Sie ggf. Moskitonetze über den Kinderbetten und Fliegenschutzgitter.
  • Vorsicht: Stehende Gewässer, wie Regentonnen und Fallobst locken Insekten an.
  • Schweiß und parfümierte Hautpflegeartikel locken Insekten an, duschen Sie die Kinder regelmäßig ab.

Erste Hilfe Insektenstichen

  • Ruhe bewahren ! . Die Giftmenge von einem bis einigen Bienen-, Wespen- oder Hornissenstichen ist selbst für Kleinkinder nicht wirklich bedrohlich.
  • Reizerscheinungen an der Stichstelle, wie Rötung, Brennen, schmerzhafte Schwellung, Juckreiz, Quaddelbildung, können Sie mit dem folgenden Hausmitteln gut behandeln.
  • Vorsicht bei bekannter Insektengiftallergie, allergischen, anaphylaktischenReaktionen
  • Sofort zum Arzt auch bei Stichen in den Rachenraum und bei Zuschwellen des Auges.
  • Entfernen Sie den Stachel vorsichtig, ohne ihn auszudrücken. Desinfizieren Sie die Einstichstelle nach Möglichkeit, z.B. mit Ethanol oder Chloraminhexamid (Hansamed®).
  • Eine kühlender Umschlag lindert Schmerz und Juckreiz (z.B. Eiswürfel, Essigwasser).
  • Geben Sie baldmöglichst eine angeschnittene Zwiebel oder Zwiebelsaft auf den Einstich.
  • Vermeiden Sie, dass sich ihr Kind die Einstichstelle mit (schmutzigen) Fingern aufkratzt.Versuchen sie ihr Kind abzulenken. Es hilft eine andere Körperregion oder ein sog. "Kratzklötzchen" zu kratzen.
  • Globuli (z.B. Ledum, Apis, Vespa, u.a.) sind bei Insektenstichen oft hochwirksam.

Notfall: Anaphylaktische Reaktion bei Insektengiftallergie, Erdnussallergie

  • Insektengiftallergieen werden durch Bienen, Wespen, seltener durch Hummeln oderHornissen verursacht. Bedrohliche Situationen sind selten.
  • Vorsicht: bei bekannten Insektengiftallergieen beträgt die Wiederholungsgefahr 60%.
  • Gefährlich sind Allgemeinreaktionen fernab der Stichstelle, wie: Nesselsucht mit stark juckenden Quaddeln, flushartige Rötungen, Kribbeln an Händen und Füßen, Gaumen-jucken, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Heiserkeit, Fremdkörpergefühl im Hals, Atemnot, Asthma, Angioödem, beschleunigter Puls, Schwächegefühl, Kreislaufkollaps.
  • Merke: je rascher die Allergiezeichen auftreten, desto gefährlicher > sofort Notarztalarm
  • Rasch den Stachel ohne Quetschen entfernen, kühlen mit Eiswürfel, Stich desinfizieren.
  • Notfallmedikamente:
    • Prednisolon-Zäpfchen 100mg, z.B. Klismacort®, Rectodelt® oder Celestamine®
    • Antihistaminika, z.B. Fenistil® (10 - 30 Tropfen), Cetirizin® (10 - 30 Tropfen)
    • Adrenalin, als Inhaler oder Autoinjektor (Fastjet®, Anapen®); (vorher trainieren!)
  • Eine wirksame Behandlung der Insektengiftallergie ist die Hyposensibilisierung.
  • Nota: Anaphylaktische Notfälle werden meist durch (Erd-)Nussallergieen, seltener durch Insektengifte ausgelöst.