Baby's Schlaf - Unruhezustände - Schreibaby
Dreimonats Koliken, Schreibaby, Unruhezustände
Schlafbedarf
Der Schlat ist ein Grundbedürfnis des Menschen (wie Hunger und Durst). Der Schlaf-bedarf wird mit zunehmendem Alter geringer. Bei Kindern verläuft der Rückgang der Schlafdauer recht schnell. Im ersten Lebensmonat beträgt die mittlere Schlafdauer des Säuglings noch 16 - 18 Stunden pro Tag. Hingegen schlafen die einjährigen Kinder täglich im Durch-schnitt nur noch 12 - 13 Stunden.
Neugeborene haben noch keinen Tag- / Nachtrhythmus. Sie schreien aufgrund ihrer elementaren Bedürfnisse (z.B. Hunger, Durst, Schmerz, Angst, Überreizung, Langeweile). Die täglichen Schreiphasen sind meist um die sechste Lebenswoche herum am längsten. Bis zu drei Stunden Babyschreien täglich werden häufig beobachtet und gelten als "normal".
Übermäßiges Säuglingsgeschrei hat mit den natürlichen Anpassungsprozessen des Babys an seine neue Umgebung zu tun:
- Ab dem Zeitpunkt der Geburt muss das Baby sein Verhalten vollkommen neu regulieren. Die neue Umgebung bringt eine Vielzahl von neuen Sinneseindrücken mit sich. Babys versuchen möglichst viel aufzunehmen, reagieren dann auch mal überreizt.
- Die Verdauungsorgane (z.B. Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, u.v.m.) arbeiten noch nicht mit voller Leistungskraft. Der Darm übernimmt in den ersten zweieinhalb Lebensmonaten den Großteil der Stoffwechselarbeit. Dabei werden sehr viel Gase produziert.
Schlafposition: Es wird empfohlen, Säuglinge in Rücken- oder Seitlage zu betten. Bitte keine Kopfkissen (Gefahr der Erstickung oder des plötzlichen Säuglingstodes).
Aller Anfang ist schwer: das "Schreibaby"
Die übermäßige Schreiunruhe wird im Volksmund gerne auch "Drei-Monats-Kolik" genannt und ist leider ist ein verbreitetes Phänomen unserer Zeit. Typischerweise beginnt die Schreiunruhe nach ca. einer Woche und hält dann mehr oder weniger heftig über drei Monate an, mit einem Höhepunkt um die sechste bis achte Lebenswoche herum. Danach verschwindet sie spurlos und gottlob auch folgenlos.
Leider können wir unsere Babys noch nicht verstehen. Wir brauchen dafür viel Zeit und Geduld, die individuellen Bedürfnisse unseres Kinder richtig einschätzen zu lernen.
Bei uns Eltern - ich habe dies selbst erlebt - löst das Schreien einen "Beschützer-Reflex" aus. Sie möchten das Kind trösten. Das gelingt oft nur mit großen Mühen, oder gar nicht. Wir Eltern erleben Frustration und machen uns unterbewusst Vorwürfe, (noch) keine "guten" Eltern zu sein. Die vielen "todsicheren" Ratschläge aus schlauen Büchern und unserer Umgebung (Oma, Nachbarn) sind sicher gut gemeint, doch oft nutzlos und verunsichern noch mehr.
Das Babyschreien ist oft anlagebedingt und zeigt große individuelle Unterschiede. Es gibt pflegeleichte, "buddha"-haft zufriedene Babies, und es gibt eben auch lebhafte, charakterstarke und neugierige Kleinkinder. Dies führt in den ersten Wochen nicht selten zu Überreizung und innerer Anspannung, die sich im Schreien entladen dürfen.
Die nachfolgenden bewährten Tipps sind Anregungen. Sie können sie in aller Ruhe ausprobieren und testen, ob sie Ihrem Baby und Ihnen gut tun. Lassen Sie sich von erfahrenen Fachleuten liebevoll dabei begleiten.
Unruhiges Baby
Sie sind auf dem besten Weg eine gute Mutter zu werden. Vertrauen Sie dabei ganz auf Ihre innere Stimme, auf Ihre Gefühlswelt. Ihr Baby vertaut Ihnen und wird sich nach einigen Wochen ganz auf Sie einstellen.
Bleiben Sie ruhig und gelassen. Halten Sie mit Ihrem Baby Blickkontakt und schenken Sie ihm ungeteilte Aufmerksamkeit. Auch wenn es weiter schreit und unsicher trinkt. Das Baby erspürt in Ihrer festen Zuneigung Geborgenheit. Nach einiger Zeit (es können auch mehrere Wochen sein) erkennt es das notwendige Urvertrauen und wird auch sicher ruhig. Dies dürfen Sie dann mit Ihrem Partner gebührend feiern.
Ihr Baby hilft Ihnen einen neuen passenden Familien-Rhythmus zu erlernen. Schlafen, Essen, Spielen und Spaziergänge werden zu bestimmten Tageszeiten stattfinden, wie auch die Stunden, zu denen Mamma und Papa wieder Zeit für sich selbst bekommen.
Wenn Ihr Baby wach und ruhig ist, belohnen Sie es mit bewusster Zuwendung. Versuchen Sie es mit: Spielen, Streicheln, Reden, Singen, Schnullern, Herumtragen, Wickeln, etc. Reagiert Ihr Baby überreizt, lassen Sie es rechtzeitig zur Ruhe kommen.
Nach der Mahlzeit Aufstoßen lernen. Viele Babies können erst nach 10 - 20 Minuten aufstoßen. Legen Sie sie ruhig erstmal ins Bettchen und nehmen Sie sie auf , wenn sie unruhig werden und "nesteln".
Beim Wickeln an einem warmen Platz können leichte Bauchmassagen die Verdau-ungsarbeit anregen.
Herumtragen in der "Fliegerstellung", Füßchen mit Handteller festhalten, Baby's Beinchen dabei in Beugestellung bringen (erleichtert den Windabgang).
Herumtragen soll nur als Übergang helfen, nicht Dauergewohnheit werden.
Lässt sich das Ihr Baby gar nicht beruhigen, will es möglicherweise alleingelassen werden. Lassen Sie es 10 Minuten alleine im Bettchen, es braucht die Chance zu lernen sich selbst zu beruhigen.
Vater und Mutter sollten sich im "Baby-Dienst" abwechseln.
Therapeutisch verwenden wir ggf. Kümmelzäpfchen oder Windsalbe, da diese pflanzlichen Carminativa die noch unzulängliche Verdauungsarbeit des Säuglings unterstützen.
Verfahren der Regulationsmedizin, wie Homöopathie oder Laserakupunktur helfen ebenfalls die inneren Spannungszustände umzustimmen.
Presseartikel zum Thema Schlaf bei Babys und Kindern.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn diese Tipps nicht sofort helfen. Eine Umstellung dauert ca. 3 bis 4 Tage, bis ein Erfolg sichtbar wird. Ist dann noch keine Besserung eingetreten, braucht Ihr Kind noch Zeit. Vier Wochen später können Sie es noch einmal probieren.