Herpes simplex, Herpes labialis, Herpes genitalis

Ansteckung von Herpes simplex im Kleinkindesalter

Die Ansteckungswahrscheinlichkeit von Herpes labialis (HSV1) lässt sich nicht exakt berechnen. Ist aber durchaus nicht gering. Immerhin haben bereits 80% aller zweijährigen Kinder und über 90% der Jugendlichen Antikörper gegen HSV 1 gebildet.

Ob sich ein Säugling oder Kleinkind an Herpes simplex infiziert, hängt einerseits von der Intensität und Dauer des Kontaktes mit der erkrankten Person ab (s.u.). Zum anderen wird die Erkrankungsgefahr von der Antikörperschutzrate bestimmt, die das Baby normalerweise über den Mutterkuchen (Placenta) übertragen bekommt. Diese sogenannte mütterliche Leihimmunität liegt hierzulande zum Geburtszeitpunkt bei über 90%. Allerdings fällt der Herpes-Immuntiter bei den Säuglingen in den ersten Monaten stetig ab.

Ansteckend sind nur Personen, die aktuell unter einer Lippenherpes-Infektion leiden. Die Inkubationszeit beträgt wenige Tage.

Krankheitsformen der Herpes-Infektion

Eine Reihe von Herpes-Infektionen verläuft im Kleinkindesalter unbemerkt. Typisch ist bei der erstmaligen Herpes simplex Infektion der Ausbrauch der so genannten Mundfäule (Stomatitis aphtosa), einem sehr schmerzhaften und meist hochfieberhaften Krankheitsbild. Betroffen sind in erster Linie Kinder zwischen 8 Monaten und 3 Jahren. Aber auch "einfache" Halsentzündungen (Tonsillopharyngitis) mit Schwellung der Halslymphknoten werden beobachtet.

Herpes-Komplikationen im Kleinkindesalter

Herpes-Komplikationen sind gefürchtet aber sehr selten.

  • Herpes-Enzephalitis: Abgeschlagenheit, Fieber, neurologische Auffälligkeiten wie Krampfanfälle und Bewußtseinseintrübungen bis hin zum Koma.                                                                                         Merke: bei Krampfanfällen im Zusammenhang mit einer möglichen Herpes-Ansteckung, bitte unverzüglich Blutuntersuchung auf Herpes-Antikörper veranlassen.
  • Herpes-Augenentzündung: sollte mit Acyclovir behandelt werden, um eine Narbenbildung an der Hornhaut zu vermeiden.
  • Ausgedehnte Hautinfektionen: besonders bei sensibler Haut / Neurodermitis: z.B. Ekzema herpeticatum, Exanthema multiforme exsudativum.
  • Herpes-Lungenentzündung: sehr selten.

Problem: Herpes genitalis (HSV2)

Am gefährlichsten sind Herpes-Infektionen um die Geburt herum. Säuglinge die in den ersten Wochen einen Herpes entwickeln haben ein erhebliches Risiko eine schwere Allgemeinkrankheit, oder eine Infektion des zentralen Nervensystems (Enzephalitis) zu entwickeln. Vor der Entbindung werden die Schwangeren daher gründlich untersucht und im Falle eines Herpes genitalis Infektion per Kaiserschnitt (Sectio) entbunden.

Vorbeugung vor Herpes-Infektionen

In den Herpesbläschen sind lebende Herpesviren enthalten, die beim Aufplatzen in die Umgebung gelangen. Verringern Sie die Übertragungsgefahr durch:

  • Regelmäßige Händedesinfektion
  • Abdecken der Herpesläsionen (Pflaster, Zinkpasten)
  • Vermeiden von direktem Kontakt (Küssen).

Therapie von Herpes Infektionen im Kindesalter

Schwere Herpes Infektionen im Kindesalter werden mit dem Virostaticum Aciclovir behandelt.

Häufig reicht einen naturheilkundliche Behandlung aus. Bewährt hat sich dabei die Lomaherpan-Salbe, Tannosynth Lotio, Virudermin und homöopathische Arzneien, wie:

  • Mercurius
  • Rhus toxicodendron
  • Sulfur
  • Acidum nitricum
  • Natrium
  • muriaticum

 

Lästige Fieberbläschen

Ebenso wie die Windpocken (Varicella-Viren), verbleiben auch die Herpes-Viren nach der Erstinfektion lebenslänglich in den Nervenbahnen unseres Körpers zurück und können bei Belastungen des Immunsystems (Sonne, Klimawechsel, Erkältungen, Fieber, Stress, seelischer Belastung, Menstruation) wieder reaktiviert werden.

Die erfolgreichsten Therapiestrategien zur Verhinderung des gehäuften Herpes-Befalls sind die Eigenblut- und Konstitutionsbehandlung.