Babyschwitzen, Temperaturregulation beim Säugling / Kleinkind
Kalte Hände beim Baby trotz Schwitzen - ist das normal?
Vegetatives Nervensystem
Viele wesentliche Grundfunktionen unseres Körpers werden durch das vegetative Nervensystem autonom gesteuert. Das heißt, sie können nicht willkürlich oder gar willentlich beeinflusst werden. Dazu gehören neben den lebenswichtigen Funktionen Atmung und Herzschlag, auch die Temperaturregulation und die Schweißbildung. Das vegetative Nervensystem ist bei Geburt und im Säuglingsalter, wie alle biologischen Systeme, noch unreif und ausgesprochen störanfällig.
Körpertemperatur
Babys können daher ihre Körpertemperatur noch nicht ausreichend stabil halten. In warmer Umgebung steigt ihre Körpertemperatur tendenziell an, unter kühleren Außenbedingungen sinkt sie ab. Daher ist es tatsächlich wichtig, Babys mit viel Fingerspitzengefühl zu bekleiden. Es kann durchaus sein, dass Ihr Baby auch im Sommer zeitweise Handschuhe und dicke Söckchen benötigt. Andererseits sollten Sie Ihr Baby keinesfalls überwärmen. Eine feuchte Haut führt durch den Verdunstungsprozess (auch im Sommer) gerne zur Unterkühlung. Daher sollten Sie unterwegs immer ein weiches Handtuch und trockene Ersatzkleidung mit sich führen.
Besonders im Schlaf ist es wichtig, Säuglinge nicht zu warm anzuziehen und für eine ausreichende Belüftung des Schlafplatzes zu sorgen.
Bei älteren Kindern ist viel Bewegung, eine ausgewogene leichtverdauliche Kost und die Vermeidung von Übergewicht eine wichtige Grundvoraussetzung für eine ausgewogene Schweißregulation.
Schweißbildung
Viele Babys neigen unabhängig von Ihrer Körpertemperatur zu einer vermehrten Schweißbildung. Die Ursache hierfür ist noch nicht erforscht. Der Körperschweiß hat die Aufgabe für einen stabilen Temperatur-, Flüssigkeits- und auch Mineralhaushalt zu sorgen, zudem auch eine wichtige Ausscheidungs- und Reinigungsfunktion. Möglicherweise liegen dem vermehrten Schwitzen auch die hohen Hormonspiegel am Ende der Schwangerschaft zu Grunde, die u.a. über die Muttermilch aufgenommen werden.
Krankheitsbilder sind selten
In jedem Falle sollten Sie Ihr Baby gründlich untersuchen lassen. Der Kinderfacharzt stellt bei der übermäßigen Schweißbildung sicher, dass andere vegetativ gesteuerte Funktionen, wie Herzschlag und Atmung ausreichend gereift und nicht störanfällig sind. Seltene Krankheitsbilder, die mit vermehrter Schweißbildung einhergehen, wie Herzfehler, Stoffwechselerkrankungen (z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Nebennierenerkrankung), oder eine vermehrte Hormonbildung durch Zellen des Nervengewebes, sollten ausgeschlossen werden. In den meisten Fällen des Babyschwitzens liegen keine ernsthaften Störungen, sondern lediglich die bereits beschriebene Unreife der Schweißfunktion vor.
Babypflege
Ist Ihr Baby schweißgebadet, so sollten Sie es in kurzen Abständen umziehen. Eine feuchte Haut führt durch den Verdunstungsprozess (auch im Sommer) gerne zur Unterkühlung. Daher sollten Sie unterwegs immer ein weiches Handtuch und einen trockenen Ersatzbody mit sich führen.
Homöopathie
Natürlich ist das Ausmaß der Schweißbildung auch ein individuelles Charakteristikum. Es wird in großem Maße durch unsere Konstitution bestimmt. Insofern ist lediglich eine klassische homöopathische Konstitutionsanalyse erfolgversprechend.
Bewährte Konstitutionsmittel, die mit vermehrter Schweißbildung einhergehen sind: Calcium carbonicum, Calcium phosphoricum, Sulfur, Pulsatilla, Mercurius solubilis, Thuja, Graphites, um nur einige kindertypische zu nennen. Im Falle, der vermehrten kühlen Schweißbildung, empfehle ich einen homöopathischen Behandlungsversuch mit Silicea D12, zweimal 3 Globuli über 14 Tage.