HNO: Tonsillektomie, Mandeloperation

Tonsillektomie / Tonsillotomie

Tonsillen-Operation im Kindesalter
Es gibt im Kindesalter bestimmte Situationen, die eine operative Verkleinerung der Rachenmandeln (Tonsillen) oder der Gaumenmandel (Adenoide) notwendig machen. Andererseits sollte man nicht vorschnell zu einer operativen Entfernung raten. Eine Tonsillektomie oder Adenotomie sollte bei Kindern und Jugendlichen die letzte ärztliche Alternative bleiben, wenn alle anderen therapeutischen Maßnahmen versagt haben. Zuvor gilt es die breite Palette konservativer Therapiemöglichkeiten im Kindesalter zu nutzen.
Die Rachenmandeln sind, wie auch die Gaumenmandeln, keine lästige Fehlkonstruktion der Natur, die es zu beseitigen gilt. Vielmehr sind sie essentieller Bestandteil der natürlichen kindlichen Abwehr.

Tonsillotomie
Die Mandeloperation mittels CO2-Laser nennt man Tonsillotomie (im Gegensatz zur herkömmlichen operativen Methode: der Tonsillektomie). Der Vorteil der Laseroperation besteht darin, dass man die Gaumenmandeln auch teilweise entfernen kann. Die Nachblutungsgefahr ist geringer. Keinesfalls sollte man die Operation bei Vorliegen von akuten Mandelentzündungen durchführen.

Kindliche Tonsille bedeutsam zur Immunabwehr
Die Tonsillenhyperplasie (vergrößerte Rachenmandel) ist Ausdruck einer ausgeprägten immunbiologischen Aktivität. Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren trainieren ihr noch unreifes Immunsystem durch den Kontakt mit zahlreichen Krankheitserregern. Die Aktivitäten der lymphatischen Organe (wie: Tonsillen, Adenoide, Lymphknoten, Schleimhaut) sind dabei individuell sehr unterschiedlich. So ist es für manche Kinder im Infektalter ein völlig natürlicher Zustand, wenn in den Wintermonaten ihre Lymphorgane deutlich geschwollen sind. Eine operative Entfernung bedeutet hier eine empfindliche Störung der Immunlernphase.

Tonsillektomie-Indikation bei Kindern
In Abstimmung mit einem erfahrenen Kinder- und Jugendarzt ist die Entscheidung zur Tonsillektomie sehr segensreich bei:

  • Ausbleiben einer Besserung trotz intensiver naturheilkundlicher und homöopathischer Maßnahmen (über mindestens 6 Wochen),
  • mehr als vier schweren Mandelentzündungen im vergangen Jahr, die eine antibiotische Behandlung erforderten,
  • Schluck- oder Sprachstörungen infolge der Mandelhyperplasie,
  • Tumorverdacht,
  • einem obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom,
  • einem tonsillogenen Dauerherd.