Sonnenstich

Kleinkinder sollten nie ohne Kopfbedeckung in der Mittagssonne spielen. Aufgrund des verhältnismäßig großen Kopfumfanges und der meist noch geringen Haardichte, sind Kinder besonders gefährdet für eine übermäßige Hitzeeinwirkung auf das zentrale Nervensystem.

Zuallererst werden die Patienten an einen schattigen Ort gebracht, mit feuchten Tüchern behutsam gekühlt und mit reichlich Getränken versorgt. In der ersten Phase der Sonnenstich-Symptomatik klagen die Kinder über pochende Kopfschmerzen, sie haben einen roten Kopf, trockene heiße Haut, sind unruhig und auf Geräusche überempfindlich. In diesem Stadium ist Belladonna sehr hilfreich. Im Falle von heftigen, berstenden Kopfschmerzen, bei eher blassem Gesicht ist Glonoinum das Mittel der Wahl. Bestehen bereits Übelkeit und Erbrechen und sind die Kinder blass mit kaltschweißiger Haut kann Veratrum album gegeben werden. Wegen der Gefahr eines beginnenden Hirnödems sollte unverzüglich ärztliche Hilfe zugezogen werden.

 

Sonnenbrand

Essigumschläge bringen bei Sonnenbränden und erstgradigen Verbrennungen Linderung. Ist die betroffene Hautpartie glänzend-rot und geschwollen hilft Apis mellifica. Zur Linderung der starken brennenden Schmerzen, eignet sich vorrangig Cantharis. Zeigen sich auf der verbrannten Haut brennende, juckende Bläschen ist Urtica urens angezeigt. Die Akut- wie auch die weitere Heilungsphase läßt sich mit Causticum gut unterstützen. Äußerlich empfiehlt sich die Anwendung einer Arnikaessenz (z.B. Combudoron Gelee).

Hitzeunverträglichkeit

Beim sogenannten Hitzestau (z.B. Autofahrt an heißen Tagen) eignet sich Pulsatilla, entsprechend der Konstitution: die Kinder sind von weinerlicher Natur oder wechselhafter Laune, ertragen keine enge Kleidung, keine heißen, stickigen Räume und spielen grundsätzlich lieber an der frischen Luft.

Im Gegensatz zur Pulsatilla-Konstitution hält sich das Gelsemium-Kind ungern im Freien auf. Es reagiert bei Sonnenhitze mit Kopfschmerzen, fühlt sich dabei wie benommen, besonders die Extremitäten und Augenlider werden als "schwer", "wie gelähmt" empfunden.

Das Hauptmittel gegen das Schwächegefühl und die Erschöpfungssymptomatik bei sommerlichen Temperaturen ist Natrium muriaticum. Bereits kleine Anstrengungen in der Sonnenhitze werden gemieden, da sie zu Erschöpfung führen.

Bei körperlicher Überanstrengung mit drohendem Kollaps an besonders heißen Tagen ist Antimonium crudum ein wirksames Mittel, besonders passend, bei häufig übellaunigen Kindern.

Bei milden Formen der Hitzeohnmacht mit Blässe, Parästhesieen und Kaltschweißigkeit wird Carbo vegetabilis zur Kreislaufstabilisierung gegeben.