Verletzungen und Wundbehandlungen

  • Das Erstmittel im Schreck- oder Schockzustand des Unfalles ist Aconitum napellus, für das untröstlich schreiende oder unruhige Kind.

  • Die Wunden sind lokal zu säubern (z.B. sterile isotone NaCl-Lösung), zu desinfizieren (z.B. Chlorhexidin-Lösung).

  • Bei Schürfungen und Schleimhautverletzungen wird Calendula zur Schmerzlinderung und Unterstützung der Wundheilung verabreicht.

  • Ein weiteres hervorragendes Mittel bei schmerzhaften, dunkelrot blutenden Wunden und Blutergüssen ist Hamamelis.

  • Hypericum eignet sich bei stark schmerzenden Wunden an empfindlichen Körperstellen, wie auch bei Nervenverletzungen.

  • Schnittwunden sind gut mit Staphisagria zu behandeln.

  • Nadel-, Dornen-, oder leichte Bissverletzungen mit der typischen Trias Rötung, Schwellung und stechender Schmerz, werden mit Apis mellifica therapiert.

  • Ein Hauptmittel zum Austreiben oberflächlicher Splitterverletzungen aller Art ist Silicea.

  • Die effektivste Arznei bei frischen Hämatomen und stumpfen Traumata ist Arnica zur Minderung der Schwellungen.

  • Wundinfektionen müssen von einem Facharzt behandelt werden. Aufgrund ihrer antiseptischen Eigenschaften werden
    • Hepar sulfuris bei gelblich-rahmigem Eiter,
    • Lachesis bei blau-lividen Wundverfärbungen, oder
    • Mercurius solubilis bei Infektionen mit foetidem Wundgeruch zur Förderung der Wundheilung eingesetzt.

Zerrungen

  • Das Erstmittel bei Muskelzerrungen, Verstauchungen oder Überlastungstendinosen (wie dem Tennisarm) ist Arnica, anfangs in stündlicher Gabe.

  • Rhus toxicodendron ist bei allen schmerzhaften Verletzungen angezeigt, die sich bei Bewegung und durch wärmende Umschläge bessern.

  • Treten hingegen bereits bei kleinster Bewegung stechende Gelenkschmerzen auf, so eignet sich in der Behandlung Bryonia alba.

  • Ist das Gelenk rötlich geschwollen, mit einem Gefühl der Kälte, aber auch Erleichterung durch die Anwendung kalter Kompressen wird Ledum verabreicht.

  • Bei Sportverletzungen mit starken, klar lokalisierbaren Gelenk- und Knochenschmerzen ist Ruta gravolens ein weiteres hervorragendes Heilmittel.

Natürlich darf im Falle zunehmender Gelenkschwellungen, anhaltend starker Schmerzen, und Bewegungseinschränkungen (z.B. Chassaignac) nicht gezögert werden, fachärztlichen Rat einzuholen.

Blutungen

  • Wirksame blutstillende Mittel bei heftigen hell-roten Blutungen sind Phosphorus (z.B. Nasenbluten) und Calendula (z.B. Zahnfleischblutungen).

  • Bei venösen (dunklen) Blutungen haben sich insbesondere Hamamelis und Lachesis bewährt.

  • Besteht beim Kind ein akutes Nasenbluten werden Phosphorus und Hamamelis alternierend und in häufiger Wiederholungsgabe mit Erfolg eingesetzt.