Zöliakie

Woran erkenne ich die Zöliakie?

Zöliakie: Definition

Zöliakie ist eine Autoimmunkrankheit, ausgelöst durch Gliadin, einem Bestandteil des Weizenklebereiweißes Gluten. Eine Ernährung mit Weizen, Roggen, Hafer oder Gerste führt zu chronischen Schäden an der Dünndarmschleimhaut.

Krankheitszeichen der Zöliakie

Die ersten Symptome sind demzufolge Verdauungsbeschwerden, die sich typischerweise 1- 6 Monate nach dem Beginn von Getreideernährung entwickeln. Es kommt zu

  • dünnen, übelriechenden Stühlen oder Durchfall,
  • Leibschmerzen, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen.
  • In der Folge findet sich häufig allgemeines Unwohlsein,
  • Reizbarkeit, Müdigkeit, Misslaunigkeit,
  • schlechtes Gedeihen oder sogar Gewichtsabnahme und Wachstumsstörungen.
  • Die zunehmende Blässe ist Ausdruck eines Eisenmangels und einer Blutarmut.

Zöliakie-Formen

Die hier skizzierten Symptome beschreiben die klassische Verlaufsform der Zöliakie, die wir typischerweise zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat beobachten können. Schwieriger zu entdecken ist die sogenannte atypische Zöliakie, bei der nur ein oder einige wenige Symptome in Erscheinung treten.

Labordiagnostik

In den letzten Jahren wurde weltweit festgestellt, dass die Zöliakie deutlich häufiger auftritt, als früher angenommen. Dabei ist die verbesserte Labordiagnostik von großem Vorteil. In Verdachtsfällen sollten Sie sich direkt an ihren Kinder- und Jugendarzt wenden, der anhand der Laborparameter Anti-Gliadin IgA / IgG, Endomysium IgA und Transglutaminase IgA (bei normalem Serum-IgA) die Diagnose mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit stellen kann.Merke: aufgrund immer häufigeren atypischen Zöliakie-Verläufe mit geringer Symptomatik, sollte im Verdachtsfalle stets eine gründliche Labordiagnostik erfolgen.

Ähnliche Krankheiten

Differentialdiagnostisch kommen Darminfektionen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn) Nahrungsmittelunverträglichkeit etc. in Frage.

Behandlung

Die Diagnose Zöliakie erfordert eine lebenslange glutenfreie Diät auf der Basis von Mais, Reis, Kartoffeln, Buchweizen, Hirse, Amaranth oder Quinoa, womit sich die Laborparameter und auch die Darmschleimhaut innerhalb 2 bis 12 Monaten vollständig normalisieren können.
Im Kleinkindesalter finden wir selten auch eine spontane Normalisierung nach dem zweiten Lebensjahr.