Therapie der Wachstumsschmerzen

Versuchen Sie Ihr Kind zu beruhigen, die Schmerzstelle liebevoll zu massieren (z. B. mit 5% Johanniskrautöl).

 


Homöopathisch haben sich Calcium phosphoricum und Manganum bewährt. Man gebe
Calcium phosphoricum D12 1 x 5 Globuli morgens,
Manganum metallicum D12 1 x 5 Globuli abends,
für vier Wochen.



Bei stärkeren Schmerzen kann Paracetamol (10 bis 15 mg/kg) (als Saft oder Zäpfchen) sicher und ausreichend wirken. Ich ziehe auch Paracetamol (Benuron) aufgrund der deutlich geringeren Nebenwirkungen dem Ibuprofen (Nurofen) vor.

Wachstumsschmerzen

Man schätzt, dass 30% aller Vorschul- und Schulkinder gelegentlich davon betroffen sind. Bei diesem Schmerzphänomen finden sich keinerlei Veränderungen an den Knochen, Gelenken oder in Labortests. Die Ursache ist bis heute unerforscht. Die Medizin hat dieses Phänomen als Wachstumsschmerzen bezeichnet.

Typische Anzeichen für Wachstumsschmerzen

  • Tritt üblicherweise im Kleinkindesalter, manchmal bis in die Pubertät hinein auf.
  • Auftreten am Abend oder nachts, häufig nach ausgiebiger Bewegung untertags, niemals aber während der körperlichen Belastung selbst.
  • Der Schmerz ist nicht exakt lokalisierbar, betrifft hauptsächlich die langen Röhrenknochen (Unter- oder Oberschenkel), selten die Gelenke.
  • Der Schmerz wandert, oder wechselt die Seiten.
  • Die Schmerzen lassen sich durch Paracetamol (Benuron) beseitigen.
  • Die Schmerzdauer schwankt zwischen wenigen Minuten und einer Stunde.
  • Am nächsten Morgen keinerlei Beschwerden mehr.

Weitere Ursachen von Knochenschmerzen

Wichtig ist, diese harmlosen, wenn auch störenden Schmerzen von gefährlichen Krankheiten des Skelettsystems zu unterscheiden. Sollten die Beschwerden nach 2 - 3 Wochen nicht verschwinden, oder die oben genannte Schmerzcharakteristik nicht sicher zutreffen, ist zuallererst kinderfachärztlicher Rat einzuholen. Es gibt im Kindesalter ernste Erkrankungen im Skelettbereich, die bei Nichtvorliegen von Wachstumsschmerzen unverzüglich erkannt und behandelt werden müssen. Die wichtigsten Abgrenzungen sind:


  • Kindliches Rheuma (Juvenile rheumatoide Arthritis)
    Hier findet sich häufig ein schleichender Beginn, besonders morgens steife Gelenke, oder sogenannte Anlaufschwierigkeiten. Schmerzen besonders im Gelenkbereich, Schwellungen oder Überwärmungen möglich. Anfangs ist oft nur eines oder wenige der großen Gelenke betroffen (Fuß, Knie, Hand, Ellbogen).
    Häufig unbemerkte Miterkrankung der Augen
  • Knochentumor, Leukämien
    Bei Knochentumoren und Blutkrebs zeigt sich der Schmerz eher bei Belastung und ist in der Regel gut lokalisierbar.
    Typisch sind die Allgemeinzeichen, wie allgemeine Leistungsminderung, Müdigkeit, Blässe, Appetitmangel, unklare Fieberschübe, Lymphknotenschwellungen, blaue Flecken oder Einblutungen.
  • Borreliose
    Eine unbehandelte Borreliose-Erkrankung nach unbemerktem Zeckenbiss kann nach einigen Monaten zu Gelenkschmerzen führen. Dies sollte durch eine Blutuntersuchung ausgeschlossen werden.
  • Knochenbrüche
    Wegen der hohen Elastizität der Kinderknochen, können Knochenbrüche nach Stürzen oder Verletzungen auch einmal unbemerkt stattfinden (Grünholzfraktur). Bei plötzlichem Schmerzeintritt, der sich am Folgetag und unter Belastung noch verstärkt, sollte eine Röntgenuntersuchung vorgenommen werden.
  • Coxitis fugax
    Der sogenannte Hüftschnupfen und andere infektbedingte Gelenkschmerzen sind ebenfalls häufige Phänomene im Kleinkindes- und Kindesalter.

Fazit

Die Diagnostik und Behandlung von Knochenschmerzen in Kleinkindesalter durchaus anspruchsvoll und erfordert Erfahrung, zumal die kleinen Patienten hinsichtlich der Schmerzstärke und dem Schmerzort nur selten sichere Hinweise geben können.