Schnupfen, Rhinitis, Erkältung

Bewährte homöopathische Schnupfenbehandlung beim Kind

Homöopathische Schnupfenmittel beim Baby, Kind und Jugendlichen.
Die Homöopathie bietet ein reiches Repertoire an wirksamen Schnupfenmitteln. Für die Wirksamkeit ist es entscheidend, die Arzneimitteleigenschaften möglichst genau dem aktuellen Krankheitsbild anzupassen. Nachfolgend eine Übersicht bewährter Schnupfenmittel.

  • Aconitum:
    ein wichtiges Anfangsmittel bei plötzlichem Erkältungsbeginn, ausgelöst durch kalten Wind. Die Nase ist verstopft, die Schleimhäute sind trocken. Es besteht ein ausgeprägter Niesreiz. Die Kinder sind ängstlich und unruhig. Es kann schlgartig zu hohem Fieber kommen.
  • Dulcamara:
    ein bewährtes Herbstmittel. Der Schnupfen beginnt mit dem Eintritt der kalten Witterung und besonders nach Durchnässung (Regenwetter). Die Nase ist meist stark verstopft, trocken oder es besteht ein gelb-weißlicher Fließschnupfen. Der Schnupfen bessert sich im warmen Zimmer und tritt in der kalten Luft im Freien wieder verstärkt auf.
  • Allium cepa:
    reichlich wässriger Fließschnupfen mit heftigem Niesreiz. Die Nase ist stark gerötet und sehr wund, dagegen nur eine milde Bindehautentzündung mit nichtreizendem Tränenfluss. Oft Heiserkeit und Husten einhergehend. Frische Luft bessert, dagegen Verschlechterung abends im warmen Zimmer.
  • Euphrasia:
    sehr ähnlich wie Allium cepa, aber brennende, wundmachende Bindehautentzündung der Augen, bei eher mildem wässrigen Nasensekret.
  • Luffa operculata:
    Stockschnupfen mit Borken und Krusten in der Nase. Druckgefühl im Bereich der Stirn mit Gefahr der Nasennebenhöhlenentzündung. Besserung an der frischen Luft, Verschlechterung in der trockenen Wohnung.
  • Arsenicum album:
    es besteht ein heftiger Schnupfen mit wässrigem scharfen Nasensekret. Nasenschleimhaut und Bindehäute sind stark gereizt mit brennendem Wundschmerz. Die Kinder sind schlank, kälteempfindlich und fröstelig. Verschlimmerung durch Regen und Kälte, besser im warmen Zimmer.
  • Pulsatilla:
    verstopfte Nase in der warmen Zimmerluft mit dickem milden, gelben Sekret. Besserung an der frischen Luft. Allgemein weinerliche, anhängliche Kinder mit häufigen Stimmungsschwankungen.
  • Nux vomica:
    lästiger Stockschnupfen in der Nacht, morgens typischerweise Niesanfälle, das Nasensekret verflüssigt sich. Tagsüber Wechsel von Fließschnupfen und verstopfter Nase. Verschlechterung in der kalten Luft mit stockendem Schnupfen, der sich im warmen Zimmer wieder verflüssigt. Die Kinder sind sehr empfindlich auf Zugluft, allgemein ungeduldig und leicht reizbar.
  • Kalium bichromicum:
    verstopfte Nase mit zähem fädenziehendem weißlichen Sekret. Sehr wichtiges Mittel bei länger anhaltendem Schnupfen mit Tubenkatarrhen, Mittelohrbeteiligungen oder Nasennebenhöhlenentzündungen.
  • Sabadilla:
    starker, wässriger Fließschnupfen, häufig begleitet von Kopf- und Augenschmerzen. Typisch ist der heftige Niesreiz. Besserung durch warme Umschläge.
  • Hydrastis:
    länger anhaltender Fließschnupfen, entweder wässrig-reizend oder zäh, von gelb-grünlicher Farbe.
  • Sticta pulmonaria:
    trockener Schnupfen mit stark verstopfter Nase, Naseschneuzen bringt nichts. Typischerweise entwickelt sich die Erkältung von der Nase in die Bronchien hinein. Die Kinder bekommen nach einigen Tagen eine Bronchitis. Frische Luft bessert.

Dosierung:

Geben Sie das passende Mittel in der Potenz D12.
Zu Beginn der Symptome zweistündlich fünf Globuli, im weiteren Verlauf dreimal täglich fünf Globuli bis zur Besserung der Beschwerden.

Homöopathie bei Baby- u. Säuglingsschnupfen

  • Sambuccus nigra:
    bestes Mittel bei typischem Baby - und Säuglingsschnupfen. Die Babys schniefen und "schnorcheln", die Nase ist trocken verstopft. Das Baby hat daher Schlaf- und Trinkstörungen.
  • Zincum:
    weiteres bewährtes Schnupfenmittel bei Baby - und Säuglingsschnupfen mit verstopfter Nase, ggf. auch Husten, besonders nachts.
  • Ammonium carbonicum:
    Schnupfen bei dicklichen Kindern mit Erkältungsneigung. Scharfes, wässriges Nasensekret. Die Kinder entwickeln aber nachts und im Schlaf eine verstopfte Nase, die zu Luftnot führen kann.
  • Lycopodium:
    Fließschnupfen der Babys und Säuglinge mit ständigem Herausquellen von Schleim. Das Kind erwacht plötzlich aus tiefstem Schlaf. Daher auch tagsüber reizbar und schlecht gelaunt. Besserung nach Mitternacht und an der frischen Luft.

Dosierung:

wie oben.

Tipps zur Schnupfenbehandlung beim Baby und Kind

  • Sorgen Sie für eine gute Durchblutung der Kinder, z.B. mit ansteigenden Fußbädern oder Wechselbädern.
  • Es ist entscheidend den Schleim in den Atemwegen möglichst feucht und damit flüssig zu halten. Hierbei helfen befeuchtende Nasensprays (z.B. Rhinodoron, Kamillosan Ocean, Rhinomer, etc.). Befeuchten Sie die Nase Ihres Kindes hiermit wenigstens zehnmal täglich. Inhalationen mit isotoner Kochsalzlösung (z.B. viermal täglich 10 Minuten) sind ebenfalls effektiv. Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit bei höchstens 18-20 Grad Celsius Zimmertemperatur. Hilfreich ist auch ein hoher Flüssigkeitsanteil in der Ernährung Ihrer Kinder (Suppe, Kompott, Eintopf, Getränke, etc.)
  • Abschwellende Nasentropfen sollten nur im Notfall verwendet werden (Luftnot, Trinkschwäche oder Schlafstörungen bei stark verstopfter Nase). Sie haben nur einen kurzfristigen Effekt, erleichtern aber den Keimen das Vordringen in die Nasennebenhöhlen und das Mittelohr. Eine längere Anwendung schädigt zudem die Nasenschleimhaut.

Die Bedeutung des Schnupfens

Der Schnupfen ist ein natürlicher, außerordentlich wichtiger Reinigungs- und Abwehrmechanismus unseres Körpers. Greifen die Erkältungserreger unsere Schleimhäute an, benötigt das Kind eine gute Kreislaufdurchblutung, damit vermehrt Abwehrzellen an die Oberfläche der Atemwege einströmen können. Gleichzeitig schwellen die Nasenschleimhäute an, um ein weiteres Vordringen der Krankheitskeime zu verhindern. Die Schleimproduktion wird erhöht, um eine schützende Schleimschicht auszubilden und einen Abtransport von Krankheitserregern und Entzündungsprodukten zu ermöglichen. Dieser Schutzmechanismus sollte therapeutisch tunlichst nicht unterdrückt werden. Das reifende Abwehrsystem unserer Kinder muss in seinem Selbstreinigungsmechanismus unterstützt werden.

Schnupfen beim Baby, Säugling und Kind

Der Schnupfen (die akute Rhinitis) ist die häufigste Infektion beim Kind und Jugendlichen (beim Kleinkind bis zu zehnmal pro Jahr). Er wird überwiegend durch Viren hervorgerufen, die vorwiegend in der kalten Jahreszeit durch Tröpfchen in der Atemluft übertragen werden. Wir beobachten drei Schnupfenstadien im Kindes- und Jugendalter:

  • ein trockenes Vorstadium mit Niesreiz, Schleimhautbrennen, Wundgefühl der Nase und allgemeiner Mattigkeit
  • das katarrhalische Stadium, gekennzeichnet durch einen wässrigen Fließschnupfen, verstopfter geröteter Nase, eingeschränktem Geruchsvermögen, ggf. Augentränen
  • das schleimig-eitrige Stadium mit eingedicktem gelblichen (oder grünlichen) Nasensekret.