Homöopathie bei Impfreaktionen / -Nebenwirkungen

Frage: Gibt es eine homöopathische Vorbeugung gegen Impfreaktionen?

Keine Standard-Homöopathie

Vielerorts gibt es die Empfehlung Impfreaktionen durch die prophylaktische Gabe homöopathischer Arzneien vorzubeugen. Empfohlen werden dabei insbesondere Thuja oder Silicea als Standard-Homöopathika. Dieses Vorgehen wird einer ernsthaften homöopathischen Behandlung kaum gerecht.

Impfnebenwirkungen

Bei über 93% der Impfungen sind keinerlei Nachwirkungen zu beobachten. Daher empfehle ich stets, bei der ersten Impfung abzuwarten, ob überhaupt eine individuelle Sensibilität gegen den Impfstoff besteht.

Individuelle Homöopathie

Im Falle von Impfreaktionen sind Unruhe und fieberhafte Zustände, evtl. auch einmal lokale Reaktionen an der Impfstelle mit Schwellung und Rötung am häufigsten zu registrieren. Hier kann man tatsächlich homöopathische (Ab-)Hilfe leisten. Will man einen zuverlässigen Behandlungserfolg erzielen, sollte man nach den gültigen homöopathischen Gesetzmäßigkeiten vorgehen. Es gilt die individuellen Symptome und Befindlichkeiten des Patienten auszuwerten und die homöopathische Arznei entsprechend auszuwählen. Beispielhaft hierfür:

Beispiele homöopathischer Arzneien bei Impffolgen

  • Aconitum: schlagartig eintretende panikartige Unruhe in der Nacht nach der Impfung. Heiß-roter Kopf, bei hohem Fieber. Verlangt nach Getränken.
  • Belladonna: plötzlich hohes Fieber mit heiß-rotem Kopf und kühlen Händen und Füssen. Im Unterschied zu Aconit feucht-schweißige Haut und Durstlosigkeit. Verlangt nach Ruhe, typisch auch die weiten Pupillen.
  • Hepar sulf.: Überempfindliches Kind, reagiert heftig und abweisend wenige Stunden nach der Impfung. Typisch ist der säuerlich riechende Schweiß. Die Impfstelle ist schmerzhaft und wirkt entzündet.
  • Mercur: emotional unausgewogene Kinder mit Infektneigung. Typisch sind die übermäßige Schweißbildung, Mundgeruch und hartnäckige Infektionen im Mund- und Windelbereich. (Zur Ausleitung des Quecksilbers in Impfstoffen geeignet).
  • Rhus tox.: Schlafstörung, Ängstlichkeit, Ruhelosigkeit nach der Impfung. Passend bei Regentagen (Durchnässung als Ursache) und bei bläschenartigen Impfausschlägen (nach MMR-, Varizellen-Impfung). Typisch: Bettruhe verschlechtert, Wärme bessert (warme Wickel, warmes Bad etc.).
  • Silicea: infektanfällige, kältempfindliche Kinder, die sich rasch fröstelig fühlen. Auf den ersten Blick sind sie zart, zierlich und zurückhaltend, sie besitzen aber einen charakteristischen Eigensinn. Typisch ist auch ihre grosse Angst vor Nadeln (und anderen spitzen Gegenständen).
  • Staphisagria: passend bei psychischer Traumatisierung nach Impfungen. Die Kinder erscheinen im Alltag als angepasst, nachgiebig und "pflegeleicht". Nach Impfungen und anderen ärztlichen Eingriffen können sie zutiefst und nachhaltig erschüttert wirken.
  • Sulfur: wichtige Arznei bei Impffolgen. Hitzige, durchsetzungsfähige Kinder. Neigung zu (Fuss-)Schweiß, chronischen Hautausschlägen und unverdauten, übelriechenden Stühlen.
  • Thuja: wohl die bekannteste Arznei nach Impffolgen. Zurückhaltende, scheue Kinder, fremdeln stark und lehnen Berührungen eher ab. Bei Kälte und feuchtigkeit reagieren sie empfindlich. Neigung zu Lymphknotenschwellungen, Schweiße und gelbgrünlicher Schleimbildung.