Husten - Atemwegsinfekt, Bronchitis

Homöopathische Behandlung von Husten im Kindesalter

Homöopathie bei Husten / Bronchitis

  • Drosera:
    klassisches Kindermittel bei heftigen Hustenanfällen besonders nach dem Niederlegen. Die krampfartigen Hustenattacken können zu Atemnot führen, bis hin zu einem Brechreiz.
  • Spongia:
    krampfartiger, trocken-bellender Hustenreiz, besonders nachts (aber auch tags vorkommend). Typisch ist die aufkommende Ängstlichkeit der Kleinkinder (die wiederum die Kurzatmigkeit verstärkt). Typisch auch die Besserung durch Trinken. Bewährter Klassiker bei Pseudokrupp-Anfällen.
  • Ipecacuanha:
    Typisch ist das mit dem Husten einhergehende Würgen und Erbrechen. Die Kleinkinder stecken dazu manchmal die Finger oder gar die ganze Hand in den Mund. Die Atmung / der Husten sind rasselnd, der Kinderarzt hört ein feines Giemen im Stethoskop. Achten Sie auf die Launenhaftigkeit der Kinder, sowie auf die rosige Zungenspitze.
  • Phosphorus:
    Quälender, nicht stillbarer Husten. Die normalerweise quicklebendigen Kinder sind typischerweise in einer Art Angsstarre. Sie haben großen Durst auf kühle Getränke. Phosphorkinder sind im Kleinkindalter infektanfällig und neigen auch zur Lungenentzündung (Pneumonie).
  • Rumex:
    passend, wenn ein zäh-trockener Husten durch kalte Luft (z.B. frühmorgends) verstärkt wird.
  • Lobelia inflata:
    Zweitmittel - wenn Drosera nicht (mehr) wirkt. Langwierige Hustenattacken mit angestrengten, erschwerten Atemzügen und abschließendem Brechreiz. Kinder leiden an einer Erstickungsangst.
  • Coccus cacti:
    weitere wertvolle Alternative bei heftigen Hustenattacken, mit roter oder bläulicher Gesichtsfarbe. Brechreiz, Trinken bessert (wie bei Spongia).
  • Sticta pulmonaria:
    "Anfangsmittel", wenn sich aus der Erkältung ein in die Bronchien wandender Schleim-Husten entwickelt.
  • Dulcamara:
    sehr passend, wenn der Husten durch Feuchtigkeit oder einen Wetterwechsel von warm zu kalt ausgelöst wird. Milder gelb-grünlcher Schnupfen, gefolgt von zunehmenden Husten. Die Kinder reagieren launisch, trotzig.
  • Kalium jodatum:
    zäher, dick-stockender Schnupfen, der einen (teilweise schmerzhaften) trockenen Husten hervorruft. Wichtiges Mittel bei der Rhinobronchitis, Tubenmittelohrkatarrh und hypertrophierten Adenoiden.

Husten bei Babys und Kindern

Unser Körper ist wunderbarerweise mit vielen Selbstheilungsmechanismen ausgestattet. So werden die Schleimhäute der Atemwege durch einen permanenten Reinigungsmechanismus von Keimen und Staubpartikeln gesäubert (mukoziliäre Clearance). Dazu produzieren die Atemwege kontinuierlich einen feuchten Schleimfilm, der dann über feine Häärchen nach außen transportiert wird. Entstehen aber -z.B. im Rahmen von Infektionen - größere Mengen von Schleim, besitzt der Körper zusätzlich einen Hustenreflex, um den Schleim mit größerem Druck aus dem Brustkorb zu entfernen. Der Husten hat also eine biologisch notwendige Funktion, um die Atemwege bei ihrer Selbstreinigung zu unterstützen.

 

Husten ist somit keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom, hinter dem viele unterschiedliche Krankheitsursachen liegen können. Wird die Ursache des Hustens nicht richtig erkannt und von ihrem Ursprung her behandelt, zeigen Hustentherapien in aller Regel frustrierende Ergebnisse.

Selbstbehandlung von Hustenanfällen bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen

  • Das wichtigste ist eine an die kindlichen Bedürfnisse angepasste optimale Luftqualität. Dazu gehört ein absolutes Rauchverbot in der Umgebung der Kinder, häufiges Lüften sowie Spaziergänge an der frischen Luft, eine Zimmertemperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius (maximal!) und eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Die Schleimlösung gelingt am besten durch direkte Befeuchtung der Atemwege mit physiologischer (0,9%iger) Kochsalzlösung. Am besten verwenden Sie hierfür ein kompressorbetriebenes Inhalationsgerät (z. B. Pariboy). Lassen Sie die Kinder drei bis viermal täglich 2 bis 5 ml isotonische Kochsalzlösung inhalieren.
  • Eine gute Unterstützung bieten auch warme Brust-Auflagen. Bei Säuglingen eignen sich Kirschkernkissen oder Bienenwachswickel, bei älteren Kindern können Sie einen Quarkwickel oder einen Schmalzwickel anlegen.
  • Entscheidend ist auch die gute Flüssigkeitszufuhr. Denken Sie bitte auf Ihrem Speiseplan regelmäßig Suppen, Kompots und Eintöpfe vorzusehen. Auch Hustentees z.B. mit Anis, Thymian, Primelwurzel, Lindenblüten, Süßholzwurzel sind von großem Nutzen.
  • Omas Rezepturen, wie der Rettich-Honig-Saft, oder der Zwiebel-Zucker-Sirup haben sich bis heute bewährt.
  • Schleimlöser wie Ambroxol zählen nach meiner Erfahrung nicht zu den entscheidenden Therapeutika, besser wirken da pflanzliche Hustensäfte mit Thymian, Süßholz, Efeuextrakt (z.B. Prospantropfen

Immuntraining

  • Sorgen Sie für ausreichend Schlaf, vitaminreiche Kost und gehen Sie mit Ihren Kindern regelmäßig an die frische Luft.
  • Durch die vorbeugende Einnahme von zerkleinerten Bakterienhüllen (sog. Bakterienlysate), wie z. B. Bronchovaxom oder Luivac können Sie die Abwehrleistung der kindlichen Atemwege wirksam steigern.
  • Eine wertvolle Unterstützung ist auch die Gabe von Probiotika (z. B. Symbioflor 1) oder Autovaccinen.
  • In Einzelfällen kann man bei Kindern eine immunmodulierende Wirkung der Umckaloabo-Tropfen, (aus der südafrikanischen Pflanze Pelargonium sidoides) feststellen.