Säuglingsschnupfen, Babyschnupfen, Schnorcheln

Wenn Babys schnorcheln: der Säuglingsschnupfen

Das Säuglings-Schnorcheln ist ein häufiges Phänomen im ersten Lebensjahr. Wenn Sie Ihr Baby im Profil ansehen, werden Sie feststellen, dass der Nasenrücken noch verschwindend klein ist. Die inneren Nasengänge der Babys sind erst millimetergroß. Auch können Sie beobachten, dass das Schnorcheln umso weniger wird, je entspannter Ihr Kind ist. Die Nasenschleimhäute schwellen nämlich in diesem Alter bei jeder Erregung rasch an. Es resultiert das schnorchelartige Atemgeräusch.

Ursachen des Säuglingsschnupfen

Die Ursachen des Säuglingsschnupfens lassen sie sich aufgrund der unterschiedlichen Symptome unterscheiden:

  • Altersbedingt kleine Nasengänge: Die Säuglingsnase ist in den ersten Monaten noch sehr flach und zierlich
  • Typischerweise variiert das Schnorcheln je nach Erregungszustand: sie schwillt leicht an. So können Sie häufig in Erregungsphasen eine erschwerte Nasenatmung beobachten.
  • Selbstverständlich können Säuglinge ihre Nase noch nicht freischnäuzen, der Schleim bleibt in den Nasenmuscheln und dickt ein.
  • Aufgestoßene Muttermilch. Das Baby stößt gerne Milch auf: beim "Koppern" (Luftaufstoßen) oder Spukeln kann Milch in die Nasengänge kommen. Das Schnorcheln tritt dann unmittelbar nach dem Aufstoßen oder nach dem Spukeln auf (also nach ca. 20 Minuten, oder 2 Stunden). Der Nasenausfluss ist dann weißlich, das Nasensekret schmeckt süß.
  • Infektiöser Schnupfen. Trotz des immunologischen "Nestschutzes" durch die Mutter, bekommen manche Babys in Herbst- und Wintermonaten eine Erkältung. Kommen die Babys mit Krankheitserregern in Kontakt, reagieren ihre Nasen mit Schleimbildung. Bei bakterieller Infektion wird das Nasensekret gelb oder grünlich.
  • Verschlossene Nasengänge: selten gibt es zu enge oder sogar verschlossene Nasenwege. Diese werden in der Regel bereits bei Geburt diagnostiziert. Ein erfahrener Kinderarzt kann dies auch in der Praxis feststellen.

Probleme des Säuglingsschnupfens

Am besten ist es allemal, wenn das Atmen ihres Babys lautlos geschieht. Ansonsten sollten Sie es sicherheitshalber Ihrem Kinderarzt vorstellen. Er kann beurteilen, ob die Atemtätigkeit und Sauerstoffversorgung Ihres Kindes ausreichend gewährleistet ist.

  • Bekommen die Babys schlecht Luft, so ist häufig auch ihr Schlaf gestört.
  • Infolge des noch unreifen Atemzentrums, kann es besonders bei Neugeborenen zu Atemstörungen (Apnoeen) kommen.
  • Problematisch ist auch, dass Schnupfen-Babys oft schlechter trinken. Das Baby kann nämlich im Normalfall gleichzeitig Trinken und Atmen. Daher kann es in kurzer Zeit große Trinkmengen zu sich nehmen. Bei eingeschränkter Nasenatmung lässt die Trinkleistung häufig nach, das Baby gedeiht schlechter. Dieser Zusammenhang wird gelegentlich verkannt.
  • Ein unbehandelter infektiöser Schnupfen wiederum, kann sich im Säuglingsalter rasch zu einer Bronchitis oder Mittelohrentzündung weiterentwickeln.

Behandlung des Säuglingsschnupfens

  • Entscheidend bei der Behandlung des Säuglingsschnupfens ist die häufige Gabe physiologischer Salzwassertropfen (NaCl 0,9%) (auch als Inhalation geeignet). Dabei beachten Sie bitte Präparate ohne Konservierungsstoffe (Benzalkoniumchlorid) zu verwenden. Sie können die Lösung auch selbst herstellen, indem sie einen Teelöffel Salz in 1 l Kochwasser auflösen.
  • Die Nasenschleimhautbefeuchtung bewirkt einen leichteren Abfluss von Schleim- und Milchresten aus der Nase. Zudem spült es die Nase frei von Krankheitserregern, Staub, Pollen und anderen Allergenen der Atemluft.
  • Eine praktische Hilfe bei ausgeprägtem Nasensekret ist der Nasensauger für Säuglinge (z.B. NUK oder elektr. Nasensauger).
    Wichtig ist, das freie Nasenloch mit einem Finger zu zuhalten, damit ein Unterdruck in der Nasenhöhle entstehen kann. Am besten lassen Sie sich als von einem Kinderarzt erklären. Dann gelingt die Prozedur effektiv und schnell.
  • Abschwellende Nasentropfen sollten Sie so selten wie möglich, das heißt nur im Notfall verwenden. Sie wirken nur kurzfristig (Rebound-Effekt), öffnen die Atemwege für das Vordringen von Keimen in die Nebenhöhlen und das Mittelohr. Im Dauergebrauch schädigen sie die Schleimhautfunktion.
  • Die Empfehlung Muttermilch in die Babynasen zu träufeln, ist nicht immer glücklich. Muttermilch enthält hochwirksame Immunglobuline zur Krankheitsbekämpfung. Muttermilch ist aufgrund des hohen Eiweiß- und Zuckergehaltes aber auch recht klebrig. Somit verkleben die zarten Nasenhäarchen, der Schleim wird zäh und klumpt. Muttermilch kann auch mal Krankheitserreger in sich tragen (z.B. Staphylokokken) und damit selbst die Nasenwege des Säuglings infizieren.
  • Voraussetzung ist natürlich viel frische Luft. Gehen Sie ruhig mit Ihrem Säugling mehrmals täglich ins Freie.
  • Meiden Sie strikt den Kontakt mit Rauchern.
  • Schadstoffe in der Zigarettenluft schädigen Babys Atemwege massiv.

Homöopathie der Säuglingsrhinitis

  • Sambuccus nigra
    das klassische und bekannteste Mittel beim einfachen, nicht infektiösen Säuglingsschnupfen. Bewährt bei nächtlichem Schnorcheln.
  • Silicea
    wichtig bei Säuglingen mit deutlichem Erkältungszeichen, Neigung zu kalten Füßen und kalten Händen. Sie haben einen zierlichen Körperbau und nicht selten Gedeih-Störungen. Hierunter finden sich auch Säuglinge, die ihre Milch schlecht vertragen, sowie Schreibabys und Blähkinder.
  • Kalium jodatum
    sehr bewährt bei gelblich-rahmigem oder bereits stockendem Schnupfen
  • Pulsatilla
    bei mildem, wechselhaft wässrig oder gelblichem Nasensekret, Besserung in der frischen Luft.
  • Zincum
    weiteres bewährtes Schnupfenmittel bei Baby- und Säuglingsschnupfen mit verstopfter Nase, ggf. auch Husten, besonders nachts.
  • Lycopodium
    Fließschnupfen der Babys und Säuglinge mit ständigem Herausquellen von Schleim. Das Kind erwacht plötzlich aus tiefstem Schlaf. Daher auch tagsüber reizbar und schlecht gelaunt. Besserung nach Mitternacht und an der frischen Luft.

Dosierung:

Geben Sie das passende Mittel in der Potenz C12.
Zu Beginn der Symptome sechsstündlich drei Globuli, im weiteren Verlauf zwei- bis dreimal täglich drei Globuli bis zur Besserung der Beschwerden.