Aussehen und Häufigkeit

Ein vollgestilltes Kind erhält durch die Muttermilch eine hochwertige Vollwerternährung. Diese wurde von Mamis Magen und Darmtrakt bereits vorverdaut. Daher enthält der Muttermilchstuhl des Babys keine Ballaststoffe, ist nie fest und kaum stinkend. Er hat einen typischen leicht süßlichem Geruch) und ist gelblich und körnig (nicht braun und fest).

Die Häufigkeit des Stuhlganges schwankt zwischen mehrmals täglich und einmal pro Woche. Dies ist bei Muttermilchgabe normal, also kein Zeichen für Verstopfung und völlig unbedenklich. Vielmehr kann das Baby die vorverdaute Muttermilch nahezu hundertprozentig verstoffwechseln und somit enorm rasch wachsen.

Der Stuhlgang von Flaschen- und Beikostkindern hingegen, ähnelt dem des Erwachsenen. Er ist fest und von enormem Geruchspotential. Die Farbe kann hingegen stärker ins grünliche tendieren (bes. bei H.A.- und Heil-Nahrungen).

Bei der Umstellung auf Flaschennahrung oder Beikost reagieren viele Kinder mit Verstopfung. Hier hilft ggf. die Zugabe von ¼ - 1 Esslöffel kaltgepressten Pflanzenöles pro Flasche.

Die Entstehung der Stuhlfarbe

Der erste kurz nach der Geburt ausgeschiedene Darminhalt ist bekanntlich dunkelschwarz bis schwarz-grün, von klebriger, zäher Beschaffenheit. Man nennt diese erste Entleerung der Babys auch Kinds-Pech (Mekonium). Es verdankt seine dunkle Farbe der hohen Konzentration von Gallensäuren und Gallenfarbstoffen, die sich hier seit dem fünften Fetalmonat angereichert haben. Die weiteren Stuhlentleerungen werden zunehmend heller. Der klassische Muttermilchstuhl bekommt eine gelbe Farbe und eine flüssig-körnige, zum Teil auch flockige Konsistenz.

Die Beimengungen der grünlichen Gallensäuren werden während der mehrstündigen Darmpassage in gelbe Farbstoffe umgewandelt. Bei einer (zu) schnellen Darmpassage kann der Stuhl grünlich bleiben. Dies ist zum Beispiel häufig während der Zahnungszeit, aber auch bei Durchfällen, oder einer unreifen Damflora in der Säuglingszeit zu beobachten.

Mit dem Beginn der Beikost, oder auch bei Flaschenkinder entwickelt sich frühzeitig eine deutliche Stuhlfarbe.

Ursachen für grünen Stuhl

  • Die Hauptursache für einen längerfristigen grünen Stuhlgang ist also eine beschleunigte Darmpassage, bei der die grünlichen Gallensäuren nicht rechtzeitig in gelbliche Stoffwechselprodukte umgewandelt werden.
  • Medikamente, wie Eisentropfen oder Antibiotika können den Stuhl ebenfalls grünlich färben. Natürlich können auch bestimmte Nahrungsstoffe, wie H.A.-Milch, ungekochtes Gemüse, Spinat etc., eine Grünverfärbung des Stuhlganges bewirken.
  • Verdauungsenzyme und die bakterielle Mikroflora des Darmes spielen ebenfalls eine wichtige Rolle beim Verdauungsvorgang. Eine (durch Darmentzündungen) gestörte oder noch unreife Darmflora ist nicht selten Ursache für eine grüne Stuhlfarbe bei Stillkindern.

Bedeutung des grünen Stuhls

Tatsächlich hat eine grüne Verfärbung des Stuhlganges, wie in Ihrem Falle geschildert, keine gesundheitliche Bedeutung. Sie können darauf vertrauen, dass die weiteren Anpassungsvorgänge der Ernährung Ihres Säuglings die Verfärbung des Stuhles normalisieren werden. Wichtig ist, dass das Kind gut gedeiht und beschwerdefrei verdaut. Wenn Sie in Kürze die Beikost einführen werden, wird sich der Stuhlgang ohnehin verfestigen und eine eher bräunliche Farbe annehmen.